Walter Klingenbeck, geboren am 30. März 1924 in München, leistete bereits als Jugendlicher Widerstand gegen das NS-Regime und wurde dafür 1943 hingerichtet.
Er stammte aus einer überzeugt katholischen Familie und war in der katholischen Jugendgruppe der Gemeinde St. Ludwig in München engagiert, bis diese 1936 verboten wurde.
Bereits 1941 schloss sich der Schalttechnik-Lehrling mit den gleichgesinnten und etwa gleichaltrigen Lehrlingen Hans Haberl, Daniel von Recklinghausen und Erwin Eidel zusammen. Gemeinsam hörten sie verbotene deutschsprachige Nachrichte auf BBC, Radio Vatikan und anderen ausländischen Sendern, die sie in ihrer kritischen Haltung bestärkten.
Die technikbegeisterten Freunde konstruierten eigene kleine Sendestationen, sie planten einen Widerstandssender aufzubauen und unternahmen erste eigene Sendeversuche. Zudem bauten sie an einem ferngesteuerten Modellflugzeug, mit dem sie Flugblätter über München abwerfen wollten.
1942 brachte Walter Klingenbeck schließlich – wie später die Freunde der Weißen Rose – mit schwarzer Ölfarbe Graffitis an Münchner Häuserwänden an: als Zeichen des Widerstands wählte er das Victory-Zeichen, hierzu hatte die BBC aufgerufen.
Doch die Aktion wurde verraten, die Freunde verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat, landesverräterischer Feindbegünstigung und Beihilfe zur Schwarzsendung angeklagt. Am 24. September 1942 wurden Walter Klingenbeck, Daniel von Recklinghausen und Hans Haberl vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Da Klingenbeck in den Verhören die Hauptschuld auf sich genommen hatte, wurden seine Freunde schließlich begnadigt; sein eigenes Gnadengesuch wurde jedoch abgelehnt. Am 5. September 1943 wurde Walter Klingenbeck im Alter von nur 19 Jahren in München-Stadelheim hingerichtet.
In Zeitungsberichten der unmittelbaren Nachkriegszeit wird auf die Parallelen zum Freundeskreis der Weißen Rose hingewiesen, den beiden Kreisen wurde also zunächst gemeinsam gedacht. In der Folgezeit ging diese Verbindung jedoch verloren – heute sind Walter Klingenbeck und sein Widerstandskreis nur Wenigen bekannt.
Einige Namensnennungen und Erinnerungszeichen gedenken inzwischen immerhin diesem fast vergessenen jugendlichen Widerstandskämpfer, dessen Todestag sich am Samstag, den 5. August, zum 80. Mal jährt.